Performanz der Druckindustrie in Krisenzeiten

Risiken und Chancen für die Druckindustrie in der Corona-Krise

In der derzeitigen Krise lassen sich zwei gegenläufige Dynamiken in der Druckindustrie ausmachen. Auf der einen Seiten eine abnehmende Dynamik im Bereich Print Media und auf der anderen Seite die wachsende Dynamik im Bereich Verpackung. Wir schauen uns in diesem Beitrag beide Dynamiken an, um aufzuzeigen wie sich die Performanz für Unternehmen in der Druckindustrie steigern lässt. Dabei ist es wichtig sich nicht durch die Risiken der aktuellen Krise entmutigen zu lassen, sondern die Chancen zu erkennen und zu nutzen.

Abnehmende Dynamik in der Druckindustrie im Bereich Print Media

Natürlich trifft die Corona-Krise auch die Druckindustrie hart. Insbesondere der Umsatz im Bereich Print Media schrumpft stark. Marketing Budget werden gekürzt, Anzeigenschaltung und der Druck von Printmedien werden ausgesetzt. Die Folge: Die Maschinenauslastung sinkt. Hinzu kommt, dass auch schon vor der Epidemie Rückgänge von Druckaufträgen im Printbereich deutlich erkennbar waren. Die hohe  Abwanderung zu den digitalen Medien führte weltweit zu einem Rückgang von etwa 4-6% pro Jahr. Auch in der Finanzkrise traf es den Print Media – Bereich mit einem Rückgang von ca. 10-15% schwerwiegend – und dass ohne es zu einer nennenswerten Erholungsphase kam. Nun kann man davon ausgehen, dass die derzeitige Corona-Krise zu einer noch höheren Abnahme von ca. 20% führen wird. Um die Performanz des eigenen Unternehmens zu steigern, gilt es also, die meist schon laufenden Transformationsprozesse zu beschleunigen.

Wachsende Dynamik in der Druckindustrie im Bereich Verpackung

Ganz anders sieht es im Verpackungssektor aus. Hier kann von nachlassendem Auftragsvolumen keine Rede sein. Es zeichnet sich eine gegenläufige Dynamik ab. In den vergangenen Jahrzehnten wuchs der Verbrauch von Verpackungserzeugnissen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt. Man verzeichnete eine dreiprozentige globale Wachstumsrate. Aus Erfahrung weiß man, dass die Wachstumsrate in wirtschaftlich schweren Zeiten sogar stärker als das BPI steigt. Auch in der aktuellen Krise lässt sich das feststellen. Der Grund ist ein simpler: Die Verpackungsindustrie gilt weltweit als systemrelevant. Anders als in der Finanzkrise 2008/09 werden jetzt Reinigungs- und Hygieneprodukte, Haushaltsartikel und Lebensmittel dringend zur Versorgung der Bevölkerung gebracht. Auch hat der einzelne Bürger mehr Geld zur Verfügung, um sich mit Bedarfsartikeln einzudecken. Da Restaurants und Lokale geschlossen bleiben, spart man sein Geld und gibt es bevorzugt im Supermarkt aus. 

In der Corona-Krise wird es vermutlich zwei Phasen geben

Wie damals erleben wir auch in der jetzigen Krise eine Entwicklung in zwei Phasen. In der ersten Phase kommt es zum Lock-Down. Verbraucher können nur noch verpackte Ware in Supermärkten kaufen. Kleine Läden mit unverpackten Lebensmitteln sind geschlossen. Im Gegensatz zur Druckindustrie erlebt der Onlinehandel einen sprunghaften Aufschwung. Trotz Krise werden jetzt vermehrt Kartons benötigt. Der Pappkarton feiert eine nie dagewesene Renaissance und Onlinehändler freuen sich. Der Begriff Paketflut ist keineswegs übertrieben. Das Gleiche gilt auch für Kunststoffprodukte, die ebenfalls als systemrelevant eingestuft werden. Die Nachfrage nach Verpackungen aus der Pharmaindustrie, zum Beispiel für Desinfektionsmittel, steigt ebenfalls kontinuierlich.

Um auch zuhause flexibel und professionell arbeiten zu können, ist das Equipment von entscheidender Bedeutung. Deshalb werden im Homeoffice hochwertige Elektroartikel dringend benötigt. In Krisenzeiten, in denen das Einkommen normalerweise sinkt, schrumpft genau dieser Bereich signifikant. Jetzt ist das Gegenteil der Fall. In der zweiten Phase, die der Finanzkrise stark ähneln wird, tritt voraussichtlich eine wirtschaftliche Schwächung der Verpackungsindustrie ein, denn nun haben Verbraucher weniger Geld zur Verfügung. Die Gebinde werden kleiner, so dass die Kosten pro Stück sinken. Auch die Elektronikeinkäufe werden abnehmen. Unterm Strich profitieren sowohl der Onlinehandel als auch die Kartonagenindustrie, denn künftig werden sich Verbraucher an das veränderte Warenangebot gewöhnen, es vielleicht sogar gut finden – so die Prognose.

Ist die Krise eine Chance für die Druckindustrie?

Wer jetzt in einem existenzbedrohenden Dilemma steckt, wird den Lichtstreifen am Horizont wohl kaum sehen können. Aktuell erwarten 30% der Unternehmen in der Druckindustrie eine Drosselung ihrer Produktion, mindestens 15 % werden auf Kurzarbeit umstellen. Doch Unternehmen können auch die Krise nutzen, um Transformationsprozesse zu beschleunigen und Chancen zu nutzen. Damit kann ein Unternehmen sogar gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Als spezialisierter Berater für die Druckindustrie begleite ich Sie gerne in diesem Transformationsphase.

Performanz der Druckindustrie in Krisenzeiten

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